Tintagel
Wie schon im letzten Beitrag geschrieben, sind wir mittlerweile in Cornwall angekommen und haben im kleinen The Olde Malthouse in Tintagel eingecheckt. Das Gebäude ist aus dem 14ten Jahrhundert, hat also schon ein paar Tage auf dem Buckel. Zum Hotel und Futter werd ich später aber noch etwas schreiben, jetzt geht es erstmal um Tintagel Castle…
Frei übersetzt: „Sie fanden ein nacktes Kind auf dem Sand / im dunklen Tintagil am Meer von Cornwall; / Und das war Artus; und sie pflegten ihn, / Bis er durch ein Wunder zum König wurde“
Merlin die olle Zaubernuss
Nach einem tollen Frühstück ging es zur Tintagel Castle. Oben im Ort konnte man bereits Tickets kaufen, da wir aber etwas früh waren, sind wir schonmal Richtung Strand runtergelaufen, denn es gab auch einen Teil, der ohne Tickets besichtigt werden konnte. Merlin seine Zauberhöhle…Wir liefen also einiges an Treppen hinunter und waren dann direkt am Strand. Zeitlich hatten wir das zwar nicht geplant, aber wir kamen genau richtig zur Ebbe, so dass wir auch in die Höhle reinspitzeln konnten. Und es war nicht einfach eine Höhle, sondern ein Durchgang durch den Berg, natürlich vom Wasser geformt. Bei Flut ist die Höhle mit Wasser gefüllt, so aber konnten wir hineinlaufen. Ich bin nicht sicher, ob man auch durchlaufen kann, probiert haben wir es nicht. Mir sind solche Höhlen ja immer etwas unheimlich. Insgesamt ist die Höhle etwa 100 m lang, also mit nem Sprint in 15 Sekunden hätte man es ja auch mal wagen können, aber gut. Haben wir nicht. Warum Merlins Höhle? Ja Merlin der Schlingel soll den kleinen Artus gefunden und gepflegt haben – und zauberzauber war Artus auf einmal König. Mir fallen bei der Höhle ja noch viele andere Geschichten ein, aber vielleicht behalt ich die lieber für mich, falls ich die Sage um König Artus mal selber um- oder neu schreiben will.
KnickiKnacki – Wo König Artus wirklich herkommt
Ok, von Merlins Mauschelhöhle ging es dann steil Bergauf zur Tintagel Burg, eine sehr alte Anlage, wo teilweise wirklich nur noch Fundamente bzw. einzelne Steine sichtbar sind. Die Anlage selbst steht auf einer kleinen Halbinsel und ist nur durch einen schmale Landzunge mit dem Festland verbunden. Um vom Vorhof zur eigentlichen Siedlungsfläche zu gelangen, wurde in 2019 eine neue Brücke eingeweiht, die über die schmale Landzunge (die zwar mal höher gelegen haben muss, aber durch Erosion nur noch am Fuße der Insel existierte) gespannt wurde. Schön hoch, Hängebrücke, genau mein Ding eben, wie auch die Höhle, gelle?
Hab grad noch gefunden, dass die Brücke in etwa auf der Höhe gebaut wurde, auf der der ehemalige Zugang im Mittelalter lag – sprich, das Meer hat sich schon ordentlich Landmasse von der Halbinsel zurückgeholt.
Man geht davon aus, dass die Anlage an sich seit etwa dem 5-7 Jahrhundert besteht. Da ich aber niemanden mit Geschichte in den Schlaf wiegen möchte – wen es interessiert, luschert hier rein – den deutschen Wiki-Eintrag. Viel wichtiger aber ist doch eigentlich, was das alles mit Artus zu tun hat und wieso jeder zweite Laden in Tintagel (ein kleines Dorf) irgendwelchen Plunder zu Artus und Merlin verkauft. Also, einen Teil der Sage habt ihr ja oben schon gelesen, aber die Burg an sich, ja, da soll es frivol zur Sache gegangen sein. So hatte ein besagter Gorlois, Herzog von Cornwall, seine Frau Igraine auf der Burg versteckt, die übrigens auch dem Herzog gehörte. Aber der Schlingel Uther Pendragon hatte ein Auge auf Igraine geworfen. Und jetzt kommt auch noch Merlin die Zaubernuss ins Spiel, denn der war so frech und hat Uther das Aussehen der Herzogs verliehen und siehe da, knickiknacki, kam ein kleiner Artus um die Ecke. Sprich, man sollte sich mal wieder den Film oder die Bücher durchlesen. Nur Intrigen und Tricksereien.
Wir liefen einmal über die Halbinsel und fanden dann noch Gallos. Eine Bronzestatue. Gallos heißt so viel wie „Macht“ auf cornisch und ist eine Statue, inspiriert durch die Sage von König Artus und Tintagels königlicher Vergangenheit. Aber es war soo windig hier oben, dass ich mich Glatt am Schwert – ich bilde mir ein, dass das auf jedenfall Excalibur war, festhalten musste. Aber er wollte es nicht rausrücken, also liefen wir weiter und zurück Richtung Dorf.
Das kleine Schwarze
Neinnein, nichts Anrüchiges, versprochen! Denn direkt neben unserer Unterkunft gab es eine kleine Töpferei, die St. Nectans Pottery, wo wir bereits am Vorabend durchs Fenster luschern konnten. Jetzt nutzten wir die Gelegenheit, da der kleine Laden offen hatte und suchten uns unser Mitbringsel aus, denn die Tassen passen genau in unser Beuteschema. Und zusätzlich, da wir ja bereits eine kleine Schaffarm auf unserem Reisemitbringselbord stehen haben, haben wir noch ein weiteres, diesmal schwarzes, Schaf gekauft, was super zu unseren Schäfchen passen wird. Schaut gern mal auf der Seite vorbei, vielleicht findet ihr ja was Nettes.
Wir fuhren danach noch zu einer kleinen Kirche, die oberhalb des Dorfes stand und einen schönen Blick hatte, bevor wir dann wild über die Insel gefahren sind und dann beim Trevose Leuchtturm anhielten. Dort machten wir einen sehr kleinen Spaziergang zum Leuchtturm und an der Klippe entlang, bevor es nach einem kurzen Abstecher in Wadebridge zurück nach Tintagel ging, wo wir den Abend bei einem wirklich tollen Abendessen ausklingen ließen.
Übrigens…falls jemand auf dem Schlauch steht – das Schaf ist natürlich das kleine Schwarze!!!
Mei, das doch mal ein kurzer Beitrag und schnell gelesen. Und bevor ihr noch länger warten müsst, aber zu den Bildern – und unter der Galerie findet ihr noch eine kurze Info zum Hotel.
Hm – schon zuende? Hmhm, na dann schreib ich noch kurz was zum Hotel. Das ist, wie bereits geschrieben, schon ein paar Tage alt. Wir wurden aber sehr herzlich empfangen und vor allem auch herzlich bedient. Das Zimmer war zwar sehr klein, aber nett eingerichtet, wenngleich etwas Feuchtigkeit im Raum lag. Über England und Teppichböden werde ich nicht sprechen – ich finde, dass geht heute gar nicht mehr. Und gerade in so einem Haus – zumindest die Böden im Gang und im Restaurant waren mit altem Parkett – das würde noch mal mehr Charme geben. Auf jeden Fall können wir es empfehlen, aber bitte nur mit kleinem Gepäck! Das Frühstück und wie gesagt Abendessen waren wirklich sehr sehr gut, wenn auch nicht zwingend günstig. Ob es jetzt unbedingt Tintagel sein muss? Ich bin nicht sicher ob Tintagel der perfekte Ort ist für eine Übernachtung, denn bis auf das Malzhaus gab es gefühlt nicht viel mehr, da bieten sich andere Orte sicherlich besser an. Aber wir hatten durch das Hotel einen Parkplatz inklusive, von daher war das ganz gut.
PS: Wie immer, alle Empfehlung und Erfahrungen auf der Seite sind unbezahlt – alles basiert auf unserem Geschmack und unserer Erfahrung. Punkt aus Ende. Ihr könnt Euch die Links angucken, müsst ihr aber nicht.